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Ein Obstler wird häufig auch als Obstbrand oder Obstwasser bezeichnet. Es handelt sich um einen Edelbrand, der nicht Sorten rein aus einer Frucht gebrannt wird, sondern aus unterschiedlichem Obst der Streuobstwiesen, in der Regel sind dies Äpfel und Birnen.
In manchen Fällen kommen neben Äpfeln und Birnen aber auch Zwetschgen, manchmal auch Mirabellen und Kirschen, seltener auch Aprikosen in die Obstmaische.
Bei der Einmaischung werden also mehrere Obstsorten zusammen eingemaischt und anschließend durch den alkoholischen Gärprozeß vergoren. Nach dieser Vergärung schliesst sich die Destillation an, bei der durch den Brennvorgang der Obstler gewonnen wird.
Wie bei allen Edelbränden ist die Wertigkeit des Obstlers von der Qualität des verwendeten Obstes und dessen Reifegrads abhängig. Aber auch die saubere Verarbeitung des Obstes spielt eine entscheidende Rolle dabei. So ist es bei allen hier vorgestellten Obstlern gegeben, dass keine faulen oder angeschimmelten Früchte in die Obstler-Maische gelangen. Dadurch käme es zu Fehlaromen und dumpfen Tönen im Geschmack, was die hier vorgestellten Kleinbrenner alle durchweg und unbedingt vermeiden. Aber auch die Reinigung des Obstes vor dem Einmaischen wurde aufwändig vorgenommen. Es darf keine Erde und kein Gras oder Blätter mit hinein gelangen und idealerweise sollten die Früchte auch entstielt sein. Zum Vergleich werden bei Quittenbränden beispielsweise sogar die Früchte von den Haaren, dem Flaum der Früchte in Handarbeit durch die Edelbrenner vorher entfernt. Somit kommt dadurch nur erstklassiges, gereiftes und damit Zucker haltiges Obst in die Obstler-Maische, was das Aroma, aber auch die Alkoholausbeute erheblich verbessert.
Bei den hier vorgestellten Obstlern finden Sie nur beste Qualität, es wurden nur geschmacklich einwandfreie und besonders fein schmeckende Obstbrände ins Sortiment aufgenommen. Allein beim Öffnen der Flaschen entfaltet sich ein feines, sauberes Aroma und auch hier bestehen diese alle den einfachen Test, indem man einige Minuten nach dem Genuss des jeweiligen Obstlers das leere Glas nochmal durch die Nase einatmet und dadurch verlässlich seine qualitative Reinheit und sein erstklassische Geschmacks-Niveau feststellen kann.
Leider gelingt die Erhaltung vieler Streuobstwiesen heute nur noch dadurch, dass die Bundesmonopol-Verwaltung für Branntwein den Kleinbrennereien und Obst-Kleinbauern fix definierte Mengenpreise für die Abnahme von Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs zusichert. Das lässt sich auch bei den inländischen Mengen an Obst für Fruchtsäfte erkennen, denn der Anteil an importierten Fruchtsaftkonzentraten ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen.
Im Gegensatz zu durch Einmaischen und Destillieren dieser Maische gewonnenen Obstlern erfolgt bei einem Obstgeist die Aromatisierung der Spirituose dadurch, dass in Geschmacks neutralen Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs frische Früchte für einige Tage oder Wochen eingelegt werden, um die Aromatisierung auf diesem Wege zu erreichen. Anschließend erfolgt nach dem Einlegen hier der Brennvorgang durch den Edelbrenner. Typische, sortenreine, aber auch seltene Obstgeiste finden Sie unter den Edelbrand-Kategorien Brombeergeist, Himbeergeist oder dem seltenen Haselnussgeist.
Ein Obst-Cuveé wird bei Edelbraende.de als die Zusammenführung von Sorten reinen, fertigen Edelbränden verstanden, also der Verschnitt von Gebranntem aus nur einer reinen Obstsorte.
Bei den Obstlern hingegen wurden die enthaltenen Früchte gemeinsam eingemaischt und dem Brennvorgang unterzogen. Bei der Auszeichnung auf den Edelbrand-Flaschen wird dann das Obst zuerst genannt, das den größeren Anteil ausmacht, danach kommen die weiteren Obstsorten in absteigender Reihenfolge.